Ah! L’art classique!
Damals, als man Gutenberg noch mit einem T zu schreiben pflegte, war dies das klassische Betätigungsfeld des Setzers. In gutem Buchsatz steckt viel mehr, als Text in Word zu formatieren und dann auszudrucken, und kaum irgendwo gilt die Prämisse form follows function so wie hier: Ein gelungener Buchsatz nimmt sich zurück und unterstützt den Text, trägt maßgeblich zur Lesefreundlichkeit bei und transportiert somit den Text zum Leser, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen.
Das Thema selbst ist ebenso von Wichtigkeit: Wissenschaftlich-technischer Werksatz kommt gerne nüchtern daher, gewinnt aber immens durch eine lesefreundliche Gestaltung und ein zeitgemäßeres Layout. Ein Buch der Marke Belletristik, sei es nun ein Roman oder ein Gedichtband, kann ganz andere Ansprüche stellen. Aber ganz gleich, welche Herausforderung sich stellt: Die typografische Maßschneiderei wird einen passenden Anzug finden. Preislich allerdings macht sich dies nicht bemerkbar – Hand drauf!
Unterstützt die Schrift das Thema? Passt das Layout zur Leserschaft? Sind die Einstellungen von Silbentrennung, Wort- und Zeichenabständen dergestalt, dass sich ein gleichmäßiges Schriftbild ergibt?
Hat man alles richtig gemacht, findet sich womöglich ähnliches wie hier in Rezensionen:
Andernorts ist es nötig, eine vorgegebene Seitenzahl zu erreichen oder nicht zu überschreiten. Oder es gibt ein vorgegebenes Layout, einen sehr engen Drucktermin, doch der gelieferte Text ist widerwillig …
Ganz besonders positiv fühle ich mich gefordert, wenn große Textmengen eine Automatisierung vonnöten machen, oder wenn die Anbindung von Datenbanken oder Tabellenkalkulationen erforderlich ist. So ergibt sich aus der klassisch-modernen Arbeit die klassisch-moderne win-win-Situation: Sowohl der Auftraggeber – ob günstiger und schneller Erfüllung – als auch der Programmierer in mir darf sich freuen.
Hier eine kleine, völlig unrepräsentative Auswahl einiger Werke aus dem Metier des Buchsatzes. Wenn Sie den Mauszeiger kurz über einer Miniatur ruhen lassen, werden Titel und Verlag des Werks eingeblendet:
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